Da die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten des 80. Geburtstages meiner Tante bedrohliche Ausmasse anzunehmen scheinen, beschliesse ich einen kurzen Tagestrip nach NYC. Seit Wochen schon habe ich einen Besuch zum ‘Museum Of Natural History’ auf dem Zettel, und nun isses soweit. Schliesslich soll es eines der weltbesten sein. Das sollte man auch erwarten in God’s own country.
Im Zug bummele ich etwas mehr als eine Stunde durch New Jersey, erst an gepflegten Haeusern wohlhabender, weisshaeutiger Leute vorbei, dann kommen in Newark endlich auch backsteinige Mietskasernen in den Blick und kurz bevor es in einen Tunnel in die grosse Stadt geht, noch durch die Suempfe des Hudson River noerdlich von Hoboken, Geburtsstadt von Frank Sinatra und Pia Zadora. Der letzte Halt ist die Pennsylvania Station am Madison Square Garden, 7th and 32nd. Manhattan, NYC.
Es ist eben mal kurz vor halb zehn, die Sonne scheint, Fruehling kommt auch hier zum Zuge, doch ist es noch ein wenig frisch, als ich ins obere Reich trete, gerade so, dass es nicht unangenehm werden kann, und sofort finde ich es geil, hier zu sein. Ich freue mich sogar, wenn ich mich recht erinnere, das erste Mal, dass diese Stadt mich fuer sich einnimmt. In der naechsten Bank geht es gleich weiter. Ich muss Reiseschecks zu Barem machen, und das afroamerikanische Frollein am Schalter ist gut aufgelegt und ein lustiges Ding. Sie kichert wild, wenn ich meine kleinen Witzchen mache.
Doch ich reisse mich los, warten doch Meteoriten und ausgestopfte Tiere in rauhen Mengen auf mich. Mit dem ‘C’-Line fahre ich bis 81st und kann von dort direkt in den Kassenraum des beruehmten Museums hinein. Mich erwarten zu meinem Leidwesen lange Schlangen mit plaerrenden Blagen (pB’s), desinteressierten Pubertierenden (dP’s) und eine Haufen dicker Eltern (dE’s). Das mit den dE’s wird nach Entrichtung des Eintrittsmarge von $ 15,- weniger, da von anderen Eingaengen auch andere Eltern die anwesende Masse verduennen. Trotzdem bin ich hier waltechnisch ein Waisenknabe. Die dP’s fallen nicht weiter auf, dafuer beherrschen die pB’s das komplette Geschehen. Und da das ein sehr, sehr grosses Museum ist, passen davon auch sehr, sehr viele hinein.
Im Zug bummele ich etwas mehr als eine Stunde durch New Jersey, erst an gepflegten Haeusern wohlhabender, weisshaeutiger Leute vorbei, dann kommen in Newark endlich auch backsteinige Mietskasernen in den Blick und kurz bevor es in einen Tunnel in die grosse Stadt geht, noch durch die Suempfe des Hudson River noerdlich von Hoboken, Geburtsstadt von Frank Sinatra und Pia Zadora. Der letzte Halt ist die Pennsylvania Station am Madison Square Garden, 7th and 32nd. Manhattan, NYC.
Es ist eben mal kurz vor halb zehn, die Sonne scheint, Fruehling kommt auch hier zum Zuge, doch ist es noch ein wenig frisch, als ich ins obere Reich trete, gerade so, dass es nicht unangenehm werden kann, und sofort finde ich es geil, hier zu sein. Ich freue mich sogar, wenn ich mich recht erinnere, das erste Mal, dass diese Stadt mich fuer sich einnimmt. In der naechsten Bank geht es gleich weiter. Ich muss Reiseschecks zu Barem machen, und das afroamerikanische Frollein am Schalter ist gut aufgelegt und ein lustiges Ding. Sie kichert wild, wenn ich meine kleinen Witzchen mache.
Doch ich reisse mich los, warten doch Meteoriten und ausgestopfte Tiere in rauhen Mengen auf mich. Mit dem ‘C’-Line fahre ich bis 81st und kann von dort direkt in den Kassenraum des beruehmten Museums hinein. Mich erwarten zu meinem Leidwesen lange Schlangen mit plaerrenden Blagen (pB’s), desinteressierten Pubertierenden (dP’s) und eine Haufen dicker Eltern (dE’s). Das mit den dE’s wird nach Entrichtung des Eintrittsmarge von $ 15,- weniger, da von anderen Eingaengen auch andere Eltern die anwesende Masse verduennen. Trotzdem bin ich hier waltechnisch ein Waisenknabe. Die dP’s fallen nicht weiter auf, dafuer beherrschen die pB’s das komplette Geschehen. Und da das ein sehr, sehr grosses Museum ist, passen davon auch sehr, sehr viele hinein.
Anflug auf das antike Alexandrien
Preusse, der ich bin, gehe ich planvoll vor, von oben nach unten, fange also bei den Palaeontologischen Raeumen an und arbeite mich sukzessive zum Weltraumzeitalter vor. Leider klaptt es nicht ganz so iwe gedacht, da sich hier die verschiedensten wissenschaftlichen Bereiche kunterbunt abloesen. Gerade noch habe ich Saurierskelette bewundert, schon stehe ich bei irgendwelchen pazifischen Ureinwohnern in der Kueche. Fast fuehle ich mich wohlig an Suedamerikanische Ausstellungskultur erinnert, doch dafuer ist das hier alles zu fundiert und professionell ausgestaltet, manchmal gar ein bisserl viel.
Elefanten in der Nacht haben mich um den Schlaf gebracht
Nur von den Dioramen kann ich nicht genug bekommen. Riesige Schaukaesten mit zauberhaft ausgestellten Tierhorden Afrikas, Asiens oder sonstwo. Immer in ihrem naturlichen Habitat platziert, welches sich unmerklich in eine in den Hintergrund gemalte Landschaft hinueberstiehlt, deren Naturalismus eine perfekte Illusion zu schaffen vermag. Rasch fasse ich den Entschluss, die voelkerkundlichen Raeume, auch die geologischen und was weiss ich noch alles, im Stechschritt zu durchmessen, nur damit ich meine Zeit mit nichts anderem als diesen Kunstwerken des schoenen Scheins vertroedeln zu koennen, einzig gestoert von krakeelenden Massen an dE’s, dP’s und pB’s. Trotzdem wird es drei Uhr nachmittags, ehe ich den Laden verlassen kann, und das einfach nur weil ich keine Lust mehr habe, lieber nochmal raus will, Atmo schnuppern.
Fast wie daheim
Zuerst gefaellt es mir immer noch wie am Morgen. Ich gehe Central Park West entlang, biege nach rechts, komme auf die Columbus, weiter Richtung downtown, mein Fuesse mittlerweile sehr erschoepft. Ich habe das strikte Beduerfnis, mich zu setzen, eine Kaffee zu trinken, sehe aber nur stullte ‘Starbucks’, alle voller Leute, keine Tische auf den Strassen, sodass ich am Ende kleinlaut bei McDoof lande, wo Nachmittagsfernsehguckeltern ihre missratene Brut anbloeken. Wieder auf der Strasse merke ich, dass mir der Anflug von Faszination bezueglich dieser Stadt schon wieder floeten gegangen ist. Mit einem Mal bin ich enttaeuscht und zwar so masslos, dass ich sogar Heimweh nach unserer schoenen Hauptstadt habe.
Da gehoert eingeschritten! Um die naechste Ecke bietet sich eine Gelegenheit. Ein Eingeborener nimmt an einem Hauseingang die Landesfahne ab, wahrscheinlich fuer rituelle Zwecke, und hat dabei Muehe, sie zu baendigen. Waehrend er mit seinem Kopf noch halb unter dem Nationalstoff steckt, frage ich ihn schon, ob ich von ihm ein Foto machen darf, was er, New Yorker bis ins Mark, tapfer bejaht, wenn ich ihm nur ein wenig huelfe. Wie kann ich da nein sagen und so bekomme ich auch mein Bild. Ausserdem habe ich wenigstens bis zum naechsten Block ein Stueck Begeisterung wieder erlangt.
So sieht's doch aus!
Auf dem weiteren Weg passiere ich u.a. den Times Square und wundere mich schon gar nicht mehr ueber die Menge an Leuten, die einem Flyer und jede Menge andere Verkaufsangebote in die Hand stecken. Meine Umgebung ist ein einziges Gesummse und Geplaerre. Wer die wohl alle bezahlt? Wahrscheinlich bekommen sie nicht mal genug zum Leben. Auf jeden Fall scheinen sie Spass zu haben, sie lachen oft, und wenn man sich in der rasenden Hektik Zeit fuer einen Blick nimmt, kann man sogar einbezogen werden.
Als ich um etwa 4.30 Uhr meine 50 Blocks bis zur Penn Station gelaufen bin, wollen mir die Fuesse fast abfallen, und doch muss ich noch mal zu Macy’s rein, nach ‘nem Anzug gucken. Markenklamotten sind hier unsagbar billig, und schon den Tag zuvor war ich einer Outlet Mall, mich pleitieren. Der Aufzug in den 3. Stock enthaelt eine Frau mit Kinderwagen und zwo very dicke Damen, die bei meinem Eintreten etwas von Sardinenbuechse faseln, was ich angesichts ihrer Heuballen aehnlicher Figuren fuer degoutant halte. Oder reden die gar nicht von sich?
Oben hat’s dann gaaaaanz zauberhaften Zwirn von Calvin Klein und mit gerade mal 250 Piepen waere ich dabei, kann mich aber echt nicht entschliessen, verschiebe einen moeglichen Kauf lieber auf kurz vor Schluss, wenn klar ist, wie schlimm meine ganz persoenliche, gefuehlte Finanzkrise sich ausnimmt. Schweren Konsumherzens flaniere ich mit meinen nunmher voellig unwilligen Fuessen zum Zug. Als ich mich setze, bin ich schwer mued. Wieder an den Hudson Swamps vorbei, sinniere ich ueber NYC wie schon oft: Kann man machen. Muss man aber nicht.
Noerdlich Hoboken
Dann unternehme ich wohl noch eine Anlauf. Demnaechst.
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