Freitag, 6. Februar 2009

Nässen mit der Handpumpe

Meine Güte, ist das alles wieder lang her! Den letzten Eintrag, meine ich. Viel ist aber auch nicht passiert, d.h. die Stunden und Tage sind schon vorbei gegangen und sie waren angefüllt mit Tätigkeit im besten protestantischen Sinne des Mehrwertschaffens. Seit Dienstag helfe ich bei diversen Renovierungen, nicht Tragisches und ein bisserl was gibt’s auch dafür und doch: Allein die Aussicht, den nächsten Tag mit sachtypischen Beschäftigungen zu verbringen, mit schleifen und streichen, Dinge hin- und herschlörren und ähnlicher Unfug, läßt mich wieder die große Sinnfrage stellen. Nicht, daß man mich falsch verstehe; ich habe nix gegen Arbeit, doch habe ich mich beim Nässen von Wänden zwecks ablösen von Tapeten, ausgerüstet mit einer 5-Liter-Handsprühpumpe, gefragt, wo sowas hinführt. Außer, daß irgendwann unter weitgehend sinnfreiem Gesabbel und Gegröle meiner Kollegen des Betons Papiergewand abfällt. Ich finde das so wenig inspirierend wie nasser Hund. Wenn ich dann abends nach Haus komme, will ich nur noch sauber sein, essen und nicht mehr viel sonst. Gut, Bukowski hätte was daraus gemacht. Irgendwas mit baumlangen Pisshämmern oder so. Ich verstehe nicht mal, wie man bei der ganzen Schufterei an Sex denken kann. Aber der Mann hatte ja einen recht derben Geschmack. Mich jedenfalls bedrängt so nur die Frage, wie ich denn endlich, endlich stinkreich werden soll. Da es mit der eigenen Hände Arbeit nicht klappt, muß es ja wohl ohne gehen.

Nur gut, daß es bald das Grundeinkommen gibt. Aber warte, da gibt’s bestimmt einen Haken. Da werden sich die verdammten Kalvinisten schon noch was einfallen lassen.

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