Auf der Stalinallee findet ein wirklich recht großes Bierfest statt. Es nennt sich Biermeile und ist bestimmt eine exakt so lange Abfolge von Freß- und Saufbuden aus aller Herren Bierländer. Meine Anwesenheit dort ist da eigentlich nicht so nötig. Dennoch gönne ich mir ein kühles Helles, während Ströme von seligen Suffköppen zäh vorbeifließen.
Vorher...
Dabei macht der Berliner Prolo den Eindruck, sehr nah mit dem Ruhrpottprolo verwandt zu sein; ähnliche Kleidung, gleiche Frisur und überdurchschnittliche hohe Quote an zu viel Sonnenbank. Es wird auch viel krakeelt. An Verhaltensweisen scheint von plötzlicher Verbrüderung bis unvermitteltem, rüdem Bearbeiten von Zahnleisten alles möglich zu sein. Nach nur einem einzigen Getränk ziehe ich, bereits heimwärts gehend mein Fazit: Eine Provinzkirmes könnte kaum exotischer sein.
...nachher
Dennoch möchte ich diese ¼ Stunde nicht missen; man muß ja auch mal aus seinem Elfenbeinturm heraus. Außerdem kann man zwei Straßen weiter auch schon das Ereignis ignorieren. Man bekommt es einfach nicht mehr mit in dieser großen Stadt. An diesem, wiederholt erhellenden Wissen kann ich mich kaum satt fühlen.
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